Station 1: Besuch der Partnerschulen im Tiefland von Bais

Gepostet am Aug 13, 2018

„Gib einem Hungernden einen Fisch, und er wird einmal satt, lehre ihn Fischen, und er wird nie wieder hungern.“ – Chinesisches Sprichwort

9. August 2018; Bais City; Negros; Philippinen. In der Entwicklungszusammenarbeit ist seit langem bekannt, dass die Förderung der Bildung den größten Entwicklungserfolg in Verhältnis zum eingesetzten Fördergeld bewirkt.

Deshalb verbessert maninoy die Bildungsinfrastruktur philippinischer Schulen mit Lehrmittel wie Tische, Bänke, Tafeln aber auch Lernmittel wie Schulbücher, Hefte, Schreib- und Schulprojektmaterial.
Viele philippinische Schulen sind marode und schlecht ausgestattet, die Lehrmittel sind entweder alt oder garnicht vorhanden. maninoy steht den Schulen als Partner zur Seite und möchte Abhilfe schaffen, denn nur mit dem richtigen Werkzeug und im entsprechenden Umfeld können philippinische Mädchen und Jungs eine gute Ausbildung erhalten. Mit dem fortschreitenden Klimawandel treten auch die zerstörerischen Taifune immer häufiger auf und entwickeln sich auf ihrem Weg immer öfter zu „Monstertaifunen“, die vor allem die klapprigen Bambushütten, aber auch Steinhäuser und Schulgebäude weit mehr beschädigen, als noch vor einigen Jahrzehnten. Der ansteigende Meeresspiegel macht den Filipinos, die auf 7000 Inseln verstreut leben, zusätzlich zu schaffen. Auch hier hilft maninoy durch die Schulpartnerschaft beim Wiederaufbau von Schulgebäude, wie beispielsweise im November 2013 nach einem Taifun auf der Insel Leyte.

Nach unserer Ankunft in Manila war unsere erste Station die Stadt Bais City auf der Insel Negros. Dort unterstützt maninoy seit 2016 fünf Partnerschulen im Tiefland von Bais. Die Dauis Grundschule hat dabei den Sprengel mit der ärmsten Bevölkerung. Sie liegt an der Küste zwischen Fischteichen und Zuckerrohrfeldern.

Bais City ist einer der größten Zuckerproduzent der Insel Negros mit einer über 100 Jahre alten Geschichte der industriellen Zuckerproduktion. Kultiviert wird das Zuckerrohr auf den Philippinen schon gute 3000 Jahre und wurde mit der Ankunft der Spanier im 15. Jahrhundert stetig intensiviert. Die Eltern vieler Schüler unserer Partnerschulen sind daher seit Generationen mit der Zuckerproduktion und dem spanischen Kolonialismus verbunden. Die Familien, die sich entlang der Zuckerrohrfelder rund um die Dauis Grundschule angesiedelt haben, arbeiten in der Erntezeit auf den Zuckerrohrplantagen der spanischstämmigen Großgrundbesitzer. Das ist oft pure Handarbeit bei geringer Bezahlung. Jede Zuckerrohrstange wird mit einer Machete per Hand geschnitten und für den Transport zur nahen Zuckermühle abgelegt. Wenn das Zuckerrohrfeld abgeerntet ist, müssen sich die Feldarbeiter nach einer anderen Arbeit umsehen. Rund um Dauis ist das häufig der Fischfang an der nahegelegenen Küste. Aber die Fischbestände schrumpfen aufgrund der Überfischung durch die ausländischen Fischfangflotten immer mehr, die armen Küstenfischer bringen immer kleinere, jüngere Fische auf den Markt.

Der familiäre Hintergrund der Dauis-Schüler ist daher landwirtschaftlich geprägt, das Einkommen sehr niedrig. So gibt es in der Dauis Grundschule auch ein staatlich unterstütztes „Feeding-Program“. Das ist zur Nahrungsergänzung ein tägliches Mittagessen für die Schüler, die aufgrund der oft schlechten finanziellen Situation zu Hause nicht genügend abwechslungsreiches Essen auf den Tisch bekommen. Oftmals gibt es daheim nur eine Portion Reis mit einem Löffel Fischpaste. Das „Feeding-Program“ gleicht diese einseitige Ernährung mit vorwiegend Gemüsegerichten aus. Das Gemüse wird auf dem 20 Minuten entfernten Markt in Bais gekauft.

Um das „Feeding-Program“ zu unterstützen, hat maninoy der Schule einen Kühlschrank gespendet. Seither können das Gemüse und übrige Gerichte kühl gelagert werden und verderben beim feucht-heißen philippinischen Klima nicht mehr so schnell. Tägliche Einkaufsgänge sind nun nicht mehr nötig, so dass sich die Schule Zeit und Geld spart, die sie wieder in die Ausbildung der Kinder und in die Ausweitung des „Feeding-Program“ steckt.

Nach der Dauis Grundschule hat das maninoy-Team auch die Schüler der vier anderen Partnerschule in Bais City besucht, sich mit der Schulleitung getroffen und den weiteren Ausbau der Bildungsinfrastruktur abgestimmt.

Mit der Grundschule LaPaz wurde außerdem ein Aufforstungsprojekt vereinbart, bei dem Schüler junge Tropenbäume auf dem Schulgelände pflanzen und diese während ihrer Schulzeit pflegen und großziehen.