18. Dezember 2013; Cebu City; Philippinen. Vor weniger Stunden verließ das sechsköpfige Maninoy-Nothilfeteam die vom Taifun Haiyan verwüstete Ortschaft Balagtas im Norden der philippinischen Insel Leyte und erreichte die Regionalhauptstadt Cebu City. Erschöpft und schockiert vom Ausmaß der Verwüstung vor Ort, aber mit der Erinnerung an die strahlenden Gesichter der vielen dankbaren Familien, denen Maninoy gestern mit einer Geldspende zum Wiederaufbau der zerstörten Häuser unter die Arme greifen konnte.
Leyte findet langsam wieder zurück zur Normalität, aber nach wie vor leben viele Menschen in behelfsmäßigen Zeltunterkünften. Auch die Wiederherstellung der Stromversorgung und damit die normale Wasserversorgung durch Grundwasserpumpen wird noch einige Monate auf sich warten lassen.
In der geschundenen Landschaft mit entlaubten Wäldern, unzähligen entwurzelten Baumriesen und abgeknickten Kokospalmen sieht man immer öfter die frischgrünen Neuaustriebe der überlebten Bäumen. Die Natur erholt sich langsam und der Aufbau der Häuser geht ebenfalls voran; so sieht man auch zwischen den Bauruinen immer wieder die neuen, silberglänzenden Wellblechdächer der wiederaufgebauten Häuser blitzen. Noch sind es wenige, aber an allen Ecken wird gehämmert, gezimmert und betoniert.
Dieses Bild gibt den Helfern und den Bewohnern Hoffnung! Und so nahmen fast 400 Familien in der Ortschaft Balagtas die Geldspende von Maninoy mit großer Freude entgegen. In vielen Fällen entsprach sie einem philippinischen Monatsgehalt. Damit kann man sich noch keine neue Hütte zimmern, aber für ein Wellblechdach reicht es allemal. Seit dem letzten Besuch des Nothilfeteams in der Ortschaft Balagtas Mitte November hat der Maninoy-Koordinator vor Ort die Schäden an den Häusern aufgenommen; entsprechend der Höhe der Schäden bekamen die Familien gestern und heute Vormittag über 15000 €, dreiviertel der bis jetzt eingegangenen Spenden, ausgezahlt. Viele Familien sah man schon kurz nach der Spendenverteilung mit frisch gekauftem Baumaterial an den neuen Hütten hantieren.
Ein kleines Weihnachtsgeschenk konnte Maninoy auch der Direktorin der Grundschule machen, die das letztjährige Maninoy-Zirkusprojekt so maßgeblich unterstützt hat. Die Klassenzimmer der sechs Schulklassen hat der Taifun teilweise komplett abgedeckt und die Gebäude verwüstet, so dass momentan nur ein Notunterricht in einem einzigen Klassenzimmer stattfinden kann.
Die sechs Jahrgangsstufen haben jeweils nur 2 Schulstunden am Tag unterricht, denn dieser wird hintereinander im einzigen benutzbaren Klassenzimmer abgehalten. Da kann man eigentlich nicht von einem Schulunterricht sprechen, aber eine Hilfe vom Kultusministerium für die Reparatur der Gebäude und der Dächer lässt auf sich warten, da der Taifun etliche Schulen in der Region zerstört hat. Maninoy hat sich dieses Problems ebenfalls angenommen, denn die Förderung der Schulausbildung ist eines der Hauptziele von Maninoy. Mit der Übernahme der Kosten für eine vorübergehende Planeneindeckung aller Schulgebäude, die in den Weihnachtsferien montiert wird, kann der Schulbetrieb ab Januar für alle Jahrgangsstufen wieder planmäßig ablaufen und der Notunterricht wird in Kürze beendet werden.
Über diese Hilfsaktion am Rande freute sich Maninoy-Vorstand Mario Dietrich am meisten, denn hier wird schon mit einer relativ kleinen Hilfsaktion Großes erreicht und ein Stück Normalität, der tägliche Schulunterricht für alle Schulkinder der Ortschaft, in nur wenigen Tagen wieder hergestellt.
Mit diesem Besuch vor Ort wurde auch die Planung für die nächste Hilfsaktion im Februar begonnen. Es sind noch gute 5000 € Spenden auf dem Maninoykonto in Deutschland, die demnächst auf die Philippinen transferiert werden und Maninoy hofft, dass es noch mehr wird, um die Wiederherstellung der Wohnhäuser weiter voranzutreiben und zerstörte Arbeitsplätze wiederaufzubauen.
Noch mehr aktuelle Fotos aus Balagtas:
Share