Cebu City, Philippinen, 17. November 2013 Wenn Mario Dietrich noch am Freitag dachte, die Schäden in Balagtas im Norden der Insel Leyte würden sich in Grenzen halten, wurde er heute Nachmittag beim Anblick der gerade eingetroffenen Fotos aus der ländlichen Ortschaft im Norden von Leyte eines Besseren belehrt. Gestern hatte er bei einer groben Planung etwa 20.000 € Schaden an Gebäuden und Einrichtungen veranschlagt, nun nimmt er die zehnfache Schadenssumme an.
Eine erschreckend hohe Zahl dafür, dass Balagtas noch mit einem blauen Auge davonkam. Die überwiegende Zahl der Menschen blieb unverletzt, es kam aber dennoch zu zwei Todesfällen. Die Häuser von über 500 Familien in der Ortschaft wurden zerstört, viele haben alles verloren.
Am Samstag Vormittag erreichte das Maninoy-Nothilfeteam die entlegene Ortschaft und wurde mit Tränen begrüßt. Tränen der Verzweiflung, da sich die Teammitarbeiter und die Bewohner gut kennen, aber vor allem mit Tränen der Hoffnung. Andere Hilfskräfte sind bisher noch nicht bis Balagtas vorgedrungen, es herrscht Hunger, Trauer, Verzweiflung, wie es weitergehen soll?
Aber die internationale Nothilfe ist bereits angelaufen und weitet sich stetig aus. Die Infrastruktur in Nordleyte wird langsam aber sicher wieder hergestellt und Balagtas wird hoffentlich bald diese Hilfe spüren. Denn Maninoy kann leider mit seinem vergleichsweise kleinen Spendenbudget (unter 10.000 €) momentan diese Arbeit nicht leisten. Und die Spenden sind auch nicht dazu gedacht, die Menschen mit Nahrungsmitteln zu versorgen, sondern für den nächsten Schritt. Den Aufbau der Häuser und Arbeitsplätze.
Aber vor dem Dach über dem Kopf müssen die Mägen gefüllt werden. Deshalb hat sich Maninoy kurzfristig entschieden, die erste Spendensumme von über 1000 € für Reis zu verwenden, der heute Vormittag vom Nothilfeteam an 500 dankbare Familien verteilt wurde. 20 Säcke Reis wurden gestern Nacht portioniert und heute vormittag verteilt.
Damit wurde der Samen der Hoffnung gesät! Ihr seid nicht allein und Balagtas muss wieder aufgebaut werden! Die Kinder müssen wieder zur Schule. Die ist aber erst ab Januar wieder einsatzbereit, denn nun muss die Schule, die selbst schwer verwüstet wurde, erst mal wieder aufgebaut werden. Der Taifun hat den Kindern somit die Herbstferien bis über die Weihnachtsferien hinaus verlängert. Die nicht zerstörten Klassenzimmer werden bis auf weiteres als Notunterkunft für obdachlos gewordene Balagteños verwendet.
Dem Finanzamt in Deutschland mss Maninoy leider mitteilen, dass die Empfangsbestätigungen der Patenfamilien in Balagtas für die Ausbildungsförderung in diesem Jahr eher verschwommen sein werden, da der Taifun auch diese nicht verschohnt hat. Mühselig wurden sie gestern unter der paradiesischen philippinischen Sonne getrocknet und Mario Dietrich hält sie nun in Händen und fragt sich, wie der Maninoy-Koordinator in Balagtas, von dessen Haus nur noch ein paar Wände stehen geblieben sind, sie retten konnte?
Aber irgendwie hat er es geschafft und irgendwie werden sie es auch schaffen, die Häuser wieder aufzubauen. Und mit einer Maninoy-Wohnbauförderung aus Ihren Spenden geht’s natürlich einfacher!
Weitere Fotos aus Balagtas nach dem Taifun Hayan unter https://www.maninoy.de/galerie/