Circus de Bais 2016 – 14.01.2016

Gepostet am Jan 15, 2016

Circus de Bais – 14.1.2016
Dumaguete City ist eine typische Stadt auf den Philippinen: Durch die von Schatten spendenden Ständen und Läden gesäumten Straßen knattern die überladenen Motorradtaxis, oberhalb der Straßen hängt ein Kabelgewirrwarr, das an eine Kiste verknoteter Wollknäule erinnert und die drückend heiße Luft ist von abertausend Essens- und Motorgeräuschen erfüllt. In dieser Stadt verbringen wir auch unseren zweiten Projekttag, denn sie ist Heimat der 12 Jungs, die am Rande der Stadt in der Consuelo Foundation Compound ein zu Hause gefunden haben. Diese Einrichtung gehört ebenfalls zu Little Children of the Philippines Foundation Inc. (LCP – www.littlechildren.org), bei dem wir am Vortag erfolgreich den Auftakt des Zirkusprojekts für dieses Jahr gefeiert haben. Hier sind die älteren Jungen im Alter von zwölf bis achtzehn Jahren untergebracht. Da die Jungen unter der Woche bis 17 Uhr in der Schule sind, hatten wir tagsüber Zeit, weitere Waisenhäuser und Einrichtungen zu besuchen, um ihnen unser Projekt vorzustellen.

Dazu sitzen wir in einem überladenen Motorradtaxi und knattern bergauf nach Valencia in einen Vorort der Stadt. Mit Händen, Füßen und Googlemaps Karten machen wir schließlich zwei Einrichtungen ausfindig: Das Friendship Home Orphanage, in dem der Circus de Bais schon 2010 gastierte sowie das Valencia Home oft the Girls. Für diesen Besuch zu kurzfristig, geben uns die Leitungen der Einrichtungen mit Interesse ihre Emailadresse für die Planung des nächsten Projekts in hoffentlich naher Zukunft.

Heute wird das sechsköpfige Team aus Deutschland von Leah Francisco unterstützt. Als ehemaliges Patenkind des Projektes lebt sie in Dumaguete und hat durch vergangene Projekte schon einige Zirkuserfahrung gesammelt. Um 17:30 Uhr werden wir an unserer Unterkunft von Mercy Duterte abgeholt. Sie ist zuständig für die 12 Jungs in ihrer Einrichtung und beschreibt sich selbst lachend als „Hausmama für alle“. Das Haus, in dem die Jungen wohnen, liegt ruhig in einer Seitenstraße und ist von Kokosnusspalmen umringt. Das bunt bemalte Eingangstor sieht einladend aus und die ersten Kinder warten dort bereits auf uns. Nach einem kurzen Aufbau beginnt unser Workshop! Zunächst noch etwas schüchtern den vielen neuen Menschen mit den ganzen bunten Materialien gegenüber, tauen die Jungen beim Aufwärmspiel schnell auf und der jüngste der Gruppe nimmt grinsend meine Hand zum gemeinsamen Seilspringen. Schweißtriefend, aber breit lachend müssen sich die Jungen nun zwischen den verschiedenen Workshops entscheiden. Schnell aufgeteilt, proben bald die Akrobaten, Clowns, Zauberer und Jongleure lachend in den verschiedenen Ecken und Räumen des Heimes. Die Kinder lernen schnell und die abschließende gemeinsame Zirkusshow aller Kinder lässt kaum auf eine nur einstündige freie Übungszeit schließen. Es wird viel gelacht und von der anfänglichen Schüchternheit ist kaum etwas geblieben. Herzlich bedanken sich die Jungen bei uns für diesen spaßigen Abend und begleiten uns noch zum Ausgang am bunten Eingangstor.

Mit weniger Wuselfaktor als beim Auftakttag, aber nicht minder schön geht auch der zweite Projekttag zu Ende. Wir verlassen mit dem Zirkus morgen knatternd die heiße und laute Stadt und ziehen weiter ins beschauliche und nicht weniger heiße Bais, der Gründungsstadt des „Circus De Bais“.
Wir sind weiterhin gespannt was kommt!

Marie