Landwirtschaft

Landwirtschaftsprojekt „Bukid“ Ökologische Landwirtschaft in den Bergen

Bukid heißt Berg. In den Bergen von Negros unterstützt Maninoy e.V. die Umstellung zu einer ökologischen Landwirtschaft. Konventionelles Futter für die Schweine, Ziegen, Hühner, Enten und Truthähne werden kaum noch über den Handel bezogen, sondern durch Futterpflanzen wie z.B. Maniok, Süßkartoffeln, Pfeilwurz, und Bananen ersetzt, die zu diesem Zweck auf der Farm angepflanzt wurden.

Die Tiere leben unter artgerechten Bedingungen, momentan werden Formen der Offenstallhaltung für die Schweine getestet, die somit einen Auslauf bekommen und einen Großteil des Tages freilaufend draußen verbringen. Diese Form der Schweinehaltung ist auf den Philippinen unüblich und die Einführung bedurfte viel Überzeugungskraft. Die Futterpflanzen für die Tiere werden unter ökologischen Bedingungen angebaut, es werden keine künstlichen Dünger oder Pflanzenschutzmittel verwendet.

Die Bodenvorbereitung für die Pflanzung erfolgt entweder von Hand oder es wird mit dem Wasserbüffel gepflügt. Das ist zwar nicht der „Stand der Technik“ auf den Philippinen, wo der Maschineneinsatz und die Verwendung von künstlichen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln forciert werden, aber diese „Low-Cost-Methode“ entspricht dem Status der Landwirtschaft in den Bergen von Negros, wo mit geringem finanziellen Aufwand, aber umso höherem körperlichen Aufwand Landwirtschaft betrieben wird. Solange es sich um kleine Ackerflächen handelt, wie es in der Bergen oft der Fall ist, bleibt hierbei aber ein höherer Gewinn, als bei der maschinell orientierten Landwirtschaft. Langfristig soll die Projektfarm ein Vorzeigemodell ökologischer Tierhaltung und Pflanzenproduktion auf kleinbäuerlicher Ebene sein, die umliegende Bauern möglichst in ihre landwirtschaftliche Arbeit integrieren.

1.3-4

Diese Form der Schweinehaltung ist auf den Philippinen unüblich und die Einführung bedurfte großer Überzeugungskraft

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Das Tierfutter wird nunmehr auf der Farm angepflanzt. Tierhüter Marcing beim Reiben von Maniokwurzeln für die Schweine

Hintergrund: Ethnische Minderheiten auf den Philippinen

1.3-Ethnische Minderheiten auf den Philippinen

Zugehörige ethnischer Minderheiten werden häufig benachteiligt und leben oft in Armut. Maninoy unterstützt diese Menschen durch spezielle Projekte

Die Aetas gehören einer ethnischen Minderheit auf den Philippinen an, die geschichtlich gesehen unter den ersten Bewohnern der Philippinen waren. Sie sind eng mit den Ureinwohnern Australiens und Papua-Neuguineas verwandt und sehen diesen auch viel ähnlicher als den „klassischen“ Filipinos.
Nach Einwanderung anderer chinesisch-stämmiger Menschengruppen auf die Philippinen und durch die Kolonisierung der Spanier wurden die Aetas immer weiter in die Berge zurückgedrängt, wo sie politisch als auch wirtschaftlich kaum noch Einfluss auf die heutige philippinische Gesellschaft haben.
In Deutschland würde man diese Menschengruppe umgangssprachlich als „die Wilden“ bezeichnen und diese Stellung haben sie leider auch in der einfachen philippinischen Gesellschaft. Natürlich sind die Aetas alles andere als „wild“, verfügen über ein reichhaltiges Wissen über Heilpflanzen, Wildkräutern, alternativen Heilmethoden und handwerklichen Fähigkeiten. Aber da der Zugang zur allgemeinen Schulausbildung oft unzureichend ist, haben sie nur bedingt Möglichkeiten eine gutbezahlte Arbeitstätigkeit im Tiefland oder in den Städten zu finden. Der Schlüssel zu deren Förderung und Anschluss an die Gesellschaft ist, wie so oft, die Schulausbildung. Durch die abgelegenen Wohngebiete der Aetas war es für Maninoy bisher sehr kompliziert, diese Minderheiten zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu bieten, am Schulausbildungsprogramm teilzuhaben.
Deshalb hat Maninoy 2012 den Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit vom Tiefland in die Bergregion verlegt, um diesen Gruppen, die in der Region Bais sehr benachteiligt und deshalb besonders förderungswürdig sind, örtlich näher zu sein und ein entsprechendes Vertrauensverhältnis aufzubauen. Seit 2012 werden zwei Patenkinder, die aeta-abstämmig sind, von Maninoy unterstützt.