Maninoy befasst sich seit 2011 mit der Genderproblematik, da in diesem Jahr auch Projektmitarbeiter davon betroffen waren. Im Besonderen unterstützt Maninoy alleinerziehende Mütter, die von den Vätern der Kinder verlassen wurden. Weiterhin wird Müttern geholfen, die in zweiter Ehe keine Unterstützung der Schulausbildung für die Kinder aus der vorangegangenen Ehe erhalten. Die Stiefkinder werden hier oftmals in der Schulausbildung gegenüber den leiblichen Kindern des neuen Ehemannes benachteiligt, wenn die Familie nur ein geringes Einkommen hat. Weiterhin greift das Genderprojekt alleinerziehenden Witwen unter die Arme, die von Staatsseite oder anderen Einrichtungen keine Hilfe bekommen.
Kinder bei denen in der Familie die Genderproblematik eine Rolle spielt, werden von Maninoy bevorzugt an Paten vermittelt, um die fehlende staatliche Unterstützung zu mildern. In Familien mit Stiefkindern bekommen diese den Vorzug um Benachteiligungen auszugleichen. Bei den Maninoy-Patenfamilien gibt es momentan 14 Fälle, in denen die Väter den Unterhaltszahlungen nicht nachkommen können oder diese verweigern und keinen Kontakt mehr zu den Kindern haben. Das sind 40% aller geförderten Patenkinder.
Seit 2011 werden zwei Genderprojekte gefördert, welche Mütter unterstützen, die von ihren Ex-/Ehemännern keinen Unterhalt für die Kinder erhalten.
Genderprojekt ‚Strandimbiss‘
Das Projekt ‚Strandimbiss‘ hilft einer Mutter beim Betrieb eines kleinen Imbisses an der Ostküste der Insel Negros. Dieses Projekt schafft drei permanente Arbeitsplätze und ermöglicht der Mutter ein Einkommen, um die drei Kinder weiterhin zur Schule zu schicken. 2012 konnte ein kleiner Gemischtwarenladen an den Imbiss angeschlossen werden, bei dessen Errichtung unter anderem Maninoy finanziell beistand.
Genderprojekt ‚‚SariSariStore“
Im Genderprojekt ‚SariSariStore‘ fördert Maninoy einen weiteren Gemischtwarenladen in den Bergen der Insel Negros, um das Einkommen einer Mutter mit drei Kindern zu sichern, zwei davon aus erster Ehe erhalten keine Unterstützung vom Vater. Dieses Projekt schafft eine Permanente- und eine Teilzeitstelle.
Hintergrund zum Genderprojekt
Auf den Philippinen ist die Einforderung der Unterhaltspflicht des Vaters eine schwierige und langwierige Prozedur. Ich verfolge dies persönlich bei einer Projektbeteiligten, die seit 2009 versucht, gerichtlich Unterhaltszahlungen ihres Mannes für die Schulausbildung der drei Kinder einzuklagen.
Zivilprozesse kosten auf den Philippinen viel Geld, ziehen sich über Jahre hinweg, aber werden oft deswegen nicht abgeschlossen, weil der anklagenden Partei letztendlich der lange Atem und das Geld für die Anwaltsgebühren ausgehen. Der Vater ist dann um die Unterhaltszahlung herumgekommen und lässt die Mutter mit den Kindern und den entstandenen Gerichtskosten zurück. Diese Situation ist vor allem schwierig, wenn mehrere Kinder bereits auf das College gehen und die Ausgaben für die Schule schon von Filipinofamilien mit Durchschnittseinkommen kaum bezahlt werden können. Die Kinder sind hierbei die Leidtragenden, denn sie verlieren sowohl die Aussicht auf eine gute Schulausbildung als auch den Kontakt zum Vater. Weder staatliche noch kirchliche Einrichtungen fangen die Familie in dem Fall auf. Das kann zum Teil soweit führen, dass die Kinder bei den Großeltern gelassen werden und die Mütter in die Großstädte ziehen, um das benötigte Geld für die Schule im Rotlichtmilieu zu verdienen.