Nothilfe

Soforthilfe für Taifunopfer auf Leyte vom November 2013

2010 wurde Maninoy zum ersten Mal offiziell gebeten, bei einer Brandkatastrophe den Opfern beim Wiederaufbau der Häuser zu helfen. In den darauffolgenden Jahren waren es Erdbeben und Taifune, die im Einzugsgebiet von Maninoy Schäden anrichteten und deren Opfer Hilfe brauchten.
Im letzten Herbst, als der Taifun Haiyan über die ostphilippinischen Inseln Leyte und Samar fegte, wurde Maninoy klar, dass diese Katastrophe einen Großeinsatz erforderte und ermöglichte. Das lag einerseits daran, dass Maninoy in der Ortschaft Balagtas und der Umgebung im Hinterland von Leyte fast ein Dutzend Patenfamilien betreut, zu denen selbst eine Woche nach dem Unglück kein Kontakt hergestellt werden konnte. Nachdem schließlich der Kontakt zustande kam, stellten wir fest, dass es nicht nur alle betreuten Patenfamilien schwer erwischt hatte, sondern auch die Häuser von 500 weiteren Familien in der Ortschaft.
Dennoch hätte der kleine Verein Maninoy nur wenig ausrichten können, wenn nicht zeitgleich die Menschen in Deutschland von der Katastrophe erfahren hätten und dadurch umgehend eine Spendenwelle entstand. Die unmittelbar nach der Katastrophe von Maninoy gestartete Spendenaktion hat mehrere zehntausend € eingebracht und es gehen immer noch Spenden ein.
Durch die bereits vorhandenen Kontakte in die Krisenregion und Dank der Vorarbeit des Maninoy-Koordinators, der in Balagtas wohnt und selbst schwer vom Unglück getroffen wurde, konnte ein Nothilfeteam den Menschen der Ortschaft in mehreren Aktionen die Spenden direkt übergeben und so den Opfern des Taifuns schnell, fair und unbürokratisch helfen.
Dieser persönlichen Kontakt in die Krisenregion sind ein großer Vorteil für die Hilfsaktionen von Maninoy und ein Glück für die Bewohner von Balagtas. Viele staatliche und auch internationale Hilfsaktionen wurden über die philippinischen Kommunen auf Leyte abgewickelt, die in dieser Situation sicher überfordert waren. Viele Hilfsgüter wurden so lange nicht verteilt, bis der Reis in den Säcken zu schimmeln und die Zwiebeln zu faulen begannen. Andere Hilfsgüter wurden, wie uns vor Ort erzählt wurde, von den lokalen Politikern unterschlagen oder vorwiegend der eigenen politischen Seite zugespielt.

Zwei Monate nach der Katastrophe hat sich die Situation in Balagtas wieder etwas normalisiert, aber die Nachwirkungen sind noch zu spüren. Strom wird es erst in ein paar Monaten wieder geben, die normale Wasserversorgung ist noch nicht wieder hergestellt und viele Schäden an Häusern sind noch nicht behoben.
Maninoy plant eine dritte Hilfsaktion im März, bei der weitere Spenden zum Aufbau der Wohnhäuser an die Bevölkerung verteilt werden. Außerdem wird der Aufbau neuer Arbeitsplätze gefördert und die zerstörte Grundschule von Balagtas, der Maninoy bei der Hilfsaktion im Dezember mit einem vorübergehenden Planendach geholfen hat, soll endlich ein ordentliches Dach bekommen, damit der Schulunterricht auch zukünftig weitergeführt werden kann.

Hindergrund zu Taifunen und ihre Auswirkungen

Fast 30 % aller tropischen Wirbelstürme auf der Erde entstehen südwestlich der Philippinen und 10 bis 20 Taifune ziehen jedes Jahr über die Republik hinweg. Die meisten Taifune bringen vor Allem Regen und verursachen keine Katastrophen wie es bei Haiyan der Fall war. Aber aufgrund des Klimawandels wird zukünftig die Heftigkeit der einzelnen Taifune zunehmen und die jährliche Zahl der Taifune ansteigen. Taifune bilden sich bei besonders warmem Meerwasser im Ozean. Da die Meerestemperatur durch den Klimawandel ansteigt, gibt es häufiger Gebiete mit besonders warmem Wasser. Außerdem sind die Gebiete, in denen diese warmen Temperaturen herrschen ausgedehnter. Zwei Faktoren, die zukünftig mehr Taifune entstehen lassen und ein Grund, warum Wissenschaftler die Philippinen zu den großen Verlierern des Klimawandels zählen. Obwohl diese zu den Staaten gehören, die am wenigsten dazu beigetragen haben.

Was können die Filipinos dennoch tun, um die Schäden durch Taifune zu vermindern? Gefährdet ist besonders die küstennahen Bewohner, die den Sturmfluten, wie beim Taifun Haiyan, schutzlos ausgesetzt sind. Es wäre also sinnvoll, die Bebauung auf küstenfernere Gebiete zu konzentrieren. Die Philippinen sind aber ein Inselstaat mit über 7000 Inseln und einer enorm langen Küstenlinie. Die Bevölkerungsdichte an der Küste ist hoch, ebenso die Geburtenrate. Das Hinterland ist meist bergig und schwerer zu besiedeln, als die flachen Küsten. Viele Filipinos leben vom Fischfang und der Fischindustrie. Das Lohnniveau ist an der Küste meist höher, als in den Bergregionen.
Einige Gründe, die erklären, warum so viele Menschen an der ungeschützten Küste leben und es zukünftig auch schwierig sein wird, diese zu verringern.
Maninoy aber unterstützt Projekte, die es den Menschen in den Bergen ermöglicht, auch hier ein Leben ohne Armut und mit Zukunft zu führen. Maninoy bringt Bildung in die Berge und schafft Arbeitsplätze in Regionen, die eher durch Abwanderung geprägt ist.

Ein weiterer Faktor, der immer wieder zu hohen Schäden durch Taifune führt, sind die enormen Regenfälle, die in kurzer Zeit niedergehen. Es kommt dadurch in den Küstenregionen oft zu verheerenden Überschwemmungen, die Brücken, Straßen und Häuser überfluten und Existenzen zerstören.
Die Überflutungen entstehen zu einem Teil dadurch, dass das Regenwasser aus den Bergen direkt in die Täler und zur Küste fließt, da die abgeholzten und erodierten Böden in den Bergregionen das Regenwassern nur noch schlecht aufnehmen und speichern können. Das Regenwasser läuft somit auf schnellstem Weg ins Tal und überflutet die Küstenregionen.
Diesem Problem wirkt Maninoy durch sein Wiederaufforstungsprogramm von Bergregenwäldern entgegen. Wiederaufgeforstete Wälder haben eine schwammartige Bodenstruktur, die das Regenwasser in großen Mengen aufnehmen, über lange Zeit speichern und ins Grundwasser abgeben. Der Boden in wiederaufgeforsteten Wäldern wird stetig fruchtbarer und es lassen sich darin mit Gummibäumen, Edelhölzern, Kakao- oder Kaffeeplantagen gute Gewinne erwirtschaften.
Wiederaufforstungen durch Maninoy kosten nicht viel Geld und sind noch dazu mit der Ausbildung von Bergkindern gekoppelt. (Maninoy berichtet ausführlich auf der Homepage)
Mit jeder Patenschaft für ein Kind in den Bergen wird also gleichzeitig der Schaden zukünftiger Taifune etwas verringert.

Hilfe für die Erdbebenopfer auf Negros vom 6.2.2012

In Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche von Bais City hat Maninoy e.V. am 15. Februar eine Hilfsaktion unterstützt, wobei Maninoy e.V. den logistischen Teil übernahm. Mit dem Projekt-LKW wurden Hilfsgüter und Nahrungsmittel in die Krisenregion 20 km nördlich von Bais City gebracht und dort an die Erdbebenopfer verteilt, die am 6. Februar 2012 von einem Erdbeben der Stärke 6,9 überrascht wurden.

Soforthilfe für Taifunopfer auf Negros vom 4.12.2012

5.2-1

Mit der Maninoy-Soforthilfe für Opfer von Naturkatastrophen wird der Neubau dieses Hauses unterstützt, das der Taifun Pablo im Dezember 2012 zerstört hat

In der ersten Dezemberwoche fegte der Taifun Pablo (Internationaler Name: Bopha) über die Philippinen und auch die Insel Negros hinweg und verursachte Erdrutsche und Überschwemmungen. Im Umkreis der Stadt Bais, wo die meisten der Maninoy-Patenkinder wohnen, wurden viele Bäume entwurzelt, der Fluss trat über die Ufer und Dächer wurden abgedeckt.
Auch in der Umgebung der Projektfarm in den Bergen von Negros kam es zu großen Sachschäden. Die Stromleitung zur Farm wurde an mehreren Stellen abgerissen, Strompfosten konnten dem Winddruck nicht standhalten und knickten um, so dass ich, wie letztes Jahr beim Taifun Sendong, wieder einmal ohne Strom an den Maninoy-Abrechnungen saß, bis der Akku des Laptops aufgebraucht war. Im Gegensatz zu den existenziellen Schäden mancher Nachbarn, denen der Taifun das Haus umwarf oder den Abhang hinabschob, will ich mich aber nicht beklagen. Maninoy leistete kurzfristig finanzielle Soforthilfe für betroffene Familien, um eine Grundlage für den Wiederaufbau der Häuser zu geben. Der Taifun Pablo war der stärkste Taifun, der 2012 über die Philippinen zog und forderte mehrere Menschenleben.