Philippinen 2025, Spieltag 8, Balagtas
Schatten-Spiele mit der glühenden Kamera einfangen
Frühmorgens ging es bei Sonnenschein und blauem Himmel mit dem gesamten Gepäck via Tricycle und Minivan noch einmal nach Balagtas. Bei der 30-minütigen Fahrt rauschten wir an grünen Landschaften vorbei und waren dann umgeben von Reisefeldern – soweit das Auge reicht.
Antonia, ortsansässige Organisatorin aus der maninoy-Familie, empfing uns wieder und gemeinsam sammelten wir im Dorf die neugierigen Kinder ein, um den Basketballplatz in eine Spielfläche zu verwandeln. Nach kurzer Zeit wurde die Schüchternheit überwunden und schon flogen die Jonglierbälle durch die Luft, die bunten Tücher tanzten im Wind und die Schlange beim Kinderschminken wurde immer länger. Es wurde aber auch immer heißer und bereits am frühen Vormittag wurden die Schattenplätze immer weniger und meine Kamera dafür immer heißer. Das große Gewusel war kaum zu bändigen. Einige schauten ganz schüchtern zu. Viele der Dorf-Bewohner*innen sprechen kein Englisch und wir waren dankbar, dass die älteren maninoy-Patenkinder als Übersetzer*innen halfen oder auch Spiele anleiteten.
Die Sonne wanderte weiter und heizte den Betonboden auf. Jeder Schattenplatz der sich bot wurde genutzt, sei es ein Mauer- oder Dachvorsprung oder Regenschirme, die als Sonnenschirme umfunktioniert wurden, um das bunte Treiben zu verfolgen. Nach den Zirkusspielen stand noch eine Clowns-Show auf dem Programm. Hierfür drängten sich die Kinder und Erwachsenen noch weiter dicht an dicht in den Schatten, manche holten kleine Hocker aus ihren Häusern, um zu beobachten was die Clowns hier treiben. Durch die unermüdliche Energie der Clowns wurde der Platz zu einem Show-Spektakel und laute Lacher hallten durch die Luft – vor allem als Chismosa den örtlichen Polizisten zu einem Tänzchen aufforderte.
Gemeinsam wurde gelacht und die Welt war für einen Moment ganz einfach und unbeschwert. Mit diesen Glücksgefühlen ging unsere Reise weiter und meine Kamera war froh über eine kurze Pause in dem für uns wieder viel zu kühl klimatisierten Minivan. Die Fahrt war ein schwungvolles Abenteuer. Überall erstreckten sich dichte, grüne Palmenwälder, die in der Sonne glänzen. Der Minivan schoss mit einer wilden Geschwindigkeit die kurvigen Bergstraßen hinauf, die Reifen surrten auf dem staubigen Asphalt. Immer wieder beschleunigte der Fahrer, als ob er die Strecke in Rekordzeit überwinden möchte. Das Gute ist, dass wir schneller als geplant – aber auch etwas mit flauen Magen – am Ziel, in der Hauptstadt der Provinz Leyte, Tacloban ankamen und ich bin gespannt, welche vielen Momente ich hier mit der Kamera einfangen darf.
… and „smile“-Grüße, Clara
Eine Kooperation von maninoy Patenschaft Philippinen e.V. und Clowns ohne Grenzen Deutschland e.V.
Pictures by Clara Sachs