Ein bewegender Auftakt
Den Auftakt für die Circus de Bais-Tour 2018 machte die Geburtsstätte des kulturpädagogischen Entwicklungshilfeprojektes: Die Multi Purpose Hall der Mother Rita Homes, ein soziales Wohnungsbauprojekt der Stadt Bais auf der Insel Negros. Mit tatkräftiger Unterstützung vieler Kinder, die schon auf uns gewartet hatten, kehrten wir nicht nur gefühlt „nach Hause“ zurück sondern auch gleich den Boden der kleinen Halle am Stadtrand. Dank organisatorischer Unterstützung der maninoy-Projektkoordinatorin „vor Ort“ Angelita Francisco bekam die angrenzende West Elementary School nachmittags schulfrei, um an unserem Angebot teilzunehmen. Somit war unsere improvisierte Zirkusarena auch schon 15 Minuten nach unserer Ankunft mit etwa 100 Kindern im Alter von 4 bis 15 Jahren randvoll, die uns mit großen erwartungsvollen Augen anschauten. Bodypercussion und Fangenspielen überbrückten die Zeit bis zum offiziellen Start.
Eröffnet wurde das Programm mit einer herzerwärmenden „Dankeszeremonie“ der Schulleitung:Dankesreden, ein philippinischer Song eines sehr talentierten Schülers und Anerkennungszertifikate für den Verein, der die Schule regelmäßig mit Unterrichts- und Lernmaterialien unterstützt. Am Ende des „offiziellen Teils“ gab es für uns und die Kinder kein Halten mehr. Wir präsentierten in einem kleinen Intro unsere heutigen Angebote und schon stürzten sich die Kinder auf den Jonglierkoffer, die Fingerpuppen- und Maskenateliers und auf – oder eher IN die Schüssel mit der Seifenblasenflüssigkeit. In der Mitte der Arena türmten sich auch bald akrobatische Pyramiden bis unter die Decke. Alle elf Ehrenamtlichen waren sofort voll gefordert und waren dankbar, dass ein mittlerweile erwachsenes von maninoy gefördertes Patenkind die Kinder und uns mit Wasser, Säften und Snacks versorgte.
Neben den Patenkindern begegneten uns immer wieder auch bekannte Gesichter von Zirkus-Kindern aus den letzten Jahren, die ihre damals erlernten Kunststückchen noch immer beherrschten und heute die Gelegenheit nutzten, diese weiterzuentwickeln. Da kommt der Wunsch auf hier vor Ort regelmäßige Zirkusangebote zu etablieren. Wer weiß – vielleicht in Zusammenarbeit mit der Schule? Den ersten Schritt in diese Richtung haben die anwesenden Lehrer*innen der Grundschule schon selbst gemacht. Neugierig und interessiert haben sie das Geschehen nicht nur beobachtet, sondern sind selbst aktiv geworden. Schnell zierten die Lehrer*innen-Finger bunte Fingerpuppen mit einer Extraportion Federn. Dabei wurden Clara und Kathrin intensiv bezüglich der verwendeten Materialien befragt. Die Gipsfiguren sind nun mit Sicherheit bald fester Bestandteil der Unterrichtsarbeit in der West Elementary School.
Beeindruckend wie intensiv die Aktivitäten von den Kinder aufgesogen wurden, wie konzentriert gestaltet und geübt wurde und wie die vielen lachenden und strahlenden Kinder den Platz mit Spielfreude erfüllten. Ja genau – deswegen sind wir hier und ich freue mich auf das was uns noch erwartet!
Michi