San-Ahan, Negros, Philippinen, 5. Dezember 2013
Mittlerweile ist die Naturkatastrophe im zentralöstlichen Teil der Philippinen fast vier Wochen her und die Lage der Bewohner in der Ortschaft Balagtas, in deren Umgebung Maninoy momentan 11 Patenfamilien betreut, stabilisiert sich langsam. Philippinische Hilfsorganisationen haben die Ortschaft erreicht und einmalig Reis und Konserven verteilt. Der Ortsvorsteher erhielt von einer Hilfsorganisation Wellblechdächer für 75 Hütten, die per Losverfahren an betroffene Familien verteilt werden sollen. Damit hätte etwa ein Viertel der Opfer wieder ein Dach über dem Kopf. Die restlichen Familien warten noch auf eine Verbesserung der Wohnsituation. Die Preise für Lebensmittel und Kraftstoffe sind immer noch weit über dem Normalpreis, aber zumindest gibt es nun in der Ortschaft einen Generator, an dem sich für den Preis eines halben Kilo Reis ein Handy aufladen lässt, um mit Verwandten außerhalb Leytes zu telefonieren. Die Stromversorgung wird noch für einige Monate! gekappt sein.
Die nächste Maninoy-Nothilfe steht kurz bevor. Der Maninoy-Koordinator in Balagtas hat nun fast alle 500 betroffenen Familien und den Schaden an deren Häusern festgestellt und aufgelistet. Ein Großteil der Spendengelder wird in Kürze vom Nothilfeteam gerecht an die Betroffenen verteilt. Jede Familie bekommt entsprechend des Schadens am Haus einen unterschiedlich hohen Betrag, die 75 glücklichen Gewinner der Wellblechdächer und andere Familien, denen schon nennenswert von anderer Seite geholfen wurde, gehen allerdings fairerweise leer aus, damit für die anderen mehr Hilfsgelder übrig bleiben.
Momentan machen Mario Dietrich allerdings aktuelle Meldungen sorgen, welche die Sicherheit des Maninoy-Nothilfeteams und die Spendengelder gefährden könnten. Bei dem Taifun ist auch das Provinzgefängnis im nahe gelegenen Tacloban beschädigt worden, woraufhin etwa 100 teilweise Schwerverbrecher ausbrechen konnten, die sich nun in der Region Nordleyte verstecken und die Hilfsteams berauben. Eine weitere Schwierigkeit für die Hilfsteams sind die Rebellen in den Bergen im Hinterland von Balagtas, die seit Jahrzehnten gegen Korruption und das Regime auf den Philippinen kämpfen. Durch die Nahrungsmittelknappheit und die ungerechte Verteilung der Hilfsgüter von staatlicher Seite bekamen diese erneut Zulauf und behindern nun ihrerseits das schnelle vorankommen der Hilfsorganisationen. Aus Angst vor nächtlichen Überfällen räumen viele Balagteños, unter anderem die Familien des Maninoy-Koordinators, in der Abenddämmerung ihre behelfsmäßigen Notunterkünfte und schlafen im Schulgebäude oder bei Familien, die noch ein gemauertes Haus haben. Mario Dietrich hofft, dass sich die Lage in den nächsten Tagen beruhigt und die kommende Hilfsaktion planmäßig durchgeführt werden kann.
Wenn Sie uns über Spendengelder hinaus unterstützen möchten, vermittelt Maninoy gerne ein Patenkind aus der Krisenregion. Durch die Geschehnisse sind hier viele Kinder in großen Schwierigkeiten und brauchen Unterstützung!