Gepostet vonMario

Gib einem Hungernden einen Fisch und er wird einmal satt, gib ihm eine Angel und er wird nie wieder hungern.

Gepostet am Aug. 31, 2024

23. August 2023; Manila; Philippinen Einmal im Jahr, zu Beginn des philippinischen Schuljahrs, lädt maninoy 100 Kinder aus einem Armenviertel in Manila ein und schenkt ihnen Schulhefte, Schreibblöcke, Stifte, Kreiden und eine Bastelschere. Immer ist auch eine Zahnbürste für die SchülerInnen dabei, denn das tägliche Zähneputzen ist auf den Philippinen in vielen armen Familien nicht besonders verbreitet. Immer wieder erstaunt es uns, wie aufgeregt die Kinder aus diesen Vierteln sind, wenn sie Schulmaterial geschenkt bekommen und wie sehr sie sich darüber freuen. Stolz tragen sie die Hefte und Blöcke nach Hause und zeigen sie den Eltern. Eine gute Schulausbildung hat bei vielen Kindern auf den Philippinen einen hohen Wert, denn sie wissen: Ein guter Abschluss kann ihr Leben verändern. Und nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das Leben der ganzen Familie. Eine gute Schulausbildung öffnet den Weg aus der Armut in eine bessere Zukunft. Wenn man die Kinder fragt, was sie einmal werden möchten, kommen oft Berufswünsche wie Kranken- oder AltenpflegerIn, handwerkliche Berufe und Berufe im Hotel- oder Gastronomiebereich. Das Ziel vieler Kinder ist es einmal, im Ausland einen gut bezahlten Job zu bekommen. Fast jeder Filipino kennt jemanden im näheren Freundeskreis, der schon einmal im Ausland gearbeitet hat und natürlich ist vielen Filipinos bekannt, dass westliche Länder seit einiger Zeit verstärkt nach Fachkräften auf den Philippinen und anderswo suchen. Bundesaussenministerin Annalena Baerbock bereiste erst kürzlich die Philippinen, um dringend benötigte Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt anzuwerben. https://www.focus.de/politik/aussenpolitik-bundesaussenministerin-annalena-baerbock-wirbt-auf-suedostasienreise-um-fachkraefte_id_259574065.html Oft werden wir von unseren Patenkindern gefragt, wie es denn in Deutschland so ist, wie sich die Sprache anhört, worin sich die deutsche Kultur von der philippinischen unterscheidet und was man tun muss, um als Fachkraft in Deutschland arbeiten zu können. Wir erzählen dann viel darüber, bringen ihnen einfache deutsche Sätze bei, aber sagen ihnen auch ganz klar: Wenn ihr ihn Deutschland glücklich werden wollt, lernt die deutsche Sprache und seid offen für...

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Spielaktion mit den Patenkindern in Manila

Gepostet am Aug. 26, 2024

22. August 2024; Manila; Philippinen Die letzte Station unserer Projektreise war, wie jedes Jahr, Pasig City, ein Stadtteil von Manila. Wir sind hier seit über 15 Jahren in einem Viertel mit sehr vielen armen Familien aktiv und unterstützen dort aktuell 10 Patenkinder. Hier erfahre ich regelmässig in beeindruckender Weise, wie es sich anfühlt, zusammen mit den Menschen in einem solchen Viertel zu leben. Die bedrückende Enge der schmalen Gassen, der Lärm von sich stauenden Bussen und PKWs in den schmalen Straßen, der beißende Geruch, der aus den Abwasserkanälen strömt und die flirrende tropische Hitze. Aber gleichzeitig bin ich immer wieder erstaunt, wie die Menschen ihr Leben unter diesen schwierigen Umständen meistern und versuchen, aus jeder noch so herausfordernden Situation das Beste zu machen. Nachdem wir heuer zum ersten Mal unsere Blazepods (Lichtsensoren) im Gepäck hatten, veranstalteten wir hier eine Spielaktion mit den Kindern des Viertels. Spiele mit den Blazepods fördern die Reaktionszeit, Schnelligkeit und Koordination der Spieler und machen außerdem den Spielern und den Zuschauern sehr viel Spaß. Sechs Sensoren (Pods) werden im Kreis mit fünf Metern Abstand aufgestellt und leuchten in verschiedenen Farben auf. Gesteuert werden die Sensoren über ein verbundenes Smartphone. Zwei Spieler treten debei gegeneinander an und wählen jeweils eine Farbe. Der Sensor (Pod), der in der gewählten Farbe eines Spielers aufleuchtet, muss vom Spieler so schnell wie möglich mit der Hand berührt werden. Das Licht muss dabei quasi „ausgeschlagen“ werden. Direkt anschließend leuchtet ein anderer Sensor im Kreis in der gleichen Farbe auf. Der Spieler rennt nun zu diesem und schlägt ihn wiederum aus. Zeitgleich dazu leuchtet auch die Farbe des zweiten Spielers an einem der sechs Sensoren auf, so dass die beiden Spieler innerhalb des Kreises zu verschiedenen Sensoren rennen müssen. Der Spieler, der in einer halben Minute am schnellsten rennt, reagiert und mehr Sensoren „ausschlägt“, gewinnt das Spiel.   Die umstehenden Kinder feuern die Spieler dabei an, während sich im Hintergrund schon das nächste Spielerpaar für die kommende Runde findet. Blazepods-Spiele laufen sehr schnell ab, sie begeistern Kinder wie Erwachsene, Spieler und Zuschauer...

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Wie eine kleine Fliege aus Mist Futter macht – ein Projekt, um philippinische Bauern unabhängig von der Futtermittelindustrie zu machen

Gepostet am Aug. 23, 2024

17. August 2024; Insel Negros; Philippinen Viele arme Kleinbauern in den Bergen sind auf Selbstversorgung durch ihre eigenen Tiere angewiesen, wenn für sie das saisonale Arbeitsangebot auf den Zuckerrohrplantagen der Großgrundbesitzer weniger wird. Jede Bauernfamilie hält deshalb ein paar Schweine und Hühner um ihre Bambushütte herum, die in diesen schwierigen Zeiten die Familie versorgen soll bzw. eine finanzielle Rücklage darstellt. Die Tiere sind somit wie eine Spardose für die Familie, die jeden Tag wächst. Nachdem Tierfutter aber immer teurer wird, wird die Selbstversorgung für die Familien auch immer schwieriger und die Spardose wächst immer weniger an. Hier soll die Zucht der Schwarzen Soldatenfliege helfen, die Bauern aus der Abhängigkeit der Futtermittelindustrie zu lösen. Aus dem eigenen Bioabfall und dem Mist der eigenen Tiere können die Kleinbauern in Eigenproduktion durch die Zucht der Fliegenlarven proteinreiches Futter für ihre Hühner und Schweine herstellen und dadurch industrielles Futter reduzieren. Industrielles Futter besteht häufig aus importiertem Sojamehl, das in vielen tropischen Ländern dazu führt, dass Regenwälder für deren Anbau abgeholzt werden. Die Schwarze Soldatenfliege ist ein entgegen seinem Namen friedliches Insekt, das nur etwa 10 Tage im Fliegenstadium lebt. In seinem kurzen Leben macht es nichts anderes, als sich zu paaren und Eier zu legen. Aus den Eiern schlüpfen Larven, die sich von Biomüll und Tiermist ernähren und nach zwei Wochen zu zwei Zentimeter langem proteinreichem Hühnerfutter heranwachsen und dabei auch noch nährstoffreichen Kompost hinterlassen. Einige Larven werden nicht verfüttert, dürfen sich verpuppen und als Fliegen wieder neue Eier legen, denn das System soll ja nachhaltig funktionieren. Um den Bauernfamilien die Larvenproduktion näher zu bringen und die Diskussion darüber in den Familien zu eröffnen, hat maninoy mit den Patenkindern in den Bergen ein Projekt durchgeführt. Wir haben den Patenkindern gezeigt, wie man die Larven füttert, worauf es dabei ankommt und ihnen anschließend Eier bzw. Babylarven gegeben. Nun hatten sie 14 Tage Zeit, die Larven mit eigenen Küchenabfällen und Tiermist zu füttern.   Am Präsentationstag wurden die Gruppenergebnisse vorgestellt. Bewertet hat das Gruppenergebnis ein Hahn. Wenn der Hahn die Larven gefressen hat, war das Projekt erfolgreich und die Gruppe erhielt einen Preis. Der Hahn hatte sich zur Freude der Kinder genüsslich über die Larven hergemacht. Um die Larvenzucht, deren Produktion wir auf der Projektfarm seit vergangenem Jahr testen, besser zu verstehen, haben wir zusammen mit den philippinischen Farmleitern Anfang August eine professionelle Zuchtfarm nahe Manila besucht und uns dort weitere Ideen und Lösungen für mittlerweile entstandene Probleme geholt. In den kommenden Monaten wollen wir den Testlauf verbessern und in die Produktionsphase...

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Besuch bei der Partnerschule in Tanjay City – Der Klimawandel bringt die Hitze in die Klassenzimmer

Gepostet am Aug. 15, 2024

9. August 2024; Insel Negros; Philippinen Heute haben wir eine unserer Partnerschulen in Tanjay City auf der Insel Negros besucht und uns mit Direktor Cortez über den Schulalltag und seine Herausforderungen unterhalten. Die Anzahl der Schüler nimmt von Jahr zu Jahr zu, so dass die Schule ständig vergrößert werden muss, um die Klassenstärke nicht zu hoch werden zu lassen. 40 bis 50 SchülerInnen in einem engen Klassenzimmer ist in manchen Jahren leider die Realität. Während der Hitzeperiode im vergangenen April und Mai sind die überfüllten Klassenzimmer dann extrem stickig und schwül. Das hat bereits zum Kollabieren einzelner  Schüler geführt. In den vergangenen Jahren hat maninoy der Schule mehrmals mit der Spende von Ventilatoren dabei geholfen, die Klassenzimmer abzukühlen und den Schulunterricht angenehmer zu machen (maninoy berichtete: https://www.maninoy.de/tanjay-legislated-high-school-bekommt-ventilatoren/). Das El-Nino-Phänomen, verstärkt durch den fortschreitenden Klimawandel, führte in den vergangenen beiden Jahren in dem Monaten März bis Mai zu Hitzeperioden und Schulschließungen in einigen Ländern Südostasiens https://en.wikipedia.org/wiki/2024_Southeast_Asia_heat_wave. Direktor Edouard Cortez hofft nun, dass das philippinische Bildungsministerium die Sommerferien so schnell wie möglich wieder auf die heißen Sommermonate April und Mai legt. Hintergrund: Während der Corona-Pandemie fand monatelang kein Präsenzunterricht auf den Philippinen statt. Dieser wurde erst Ende August 2022 wieder eingeführt (maninoy berichtete: https://www.maninoy.de/station-4-bloecke-und-hefte-zum-schulbeginn/). Das philippinische Bildungsministerium ist bereits dabei, den Beginn des Schuljahres Stück für Stück wieder auf den 1. Juni vorzuverlegt, so dass die Hitzemonate April und Mai wieder schulfrei sind. Seit elf Jahren arbeitet maninoy mit aktuell 19 Partnerschulen an 16 Standorten zusammen https://www.maninoy.de/projekte/lernmittel/.     Viele philippinische Schulen sind marode und schlecht ausgestattet, die Lehrmittel sind entweder alt oder garnicht vorhanden. Gerade die öffentlichen Schulen, in denen die ärmere Bevölkerung ihre Ausbildung erhält, sind davon betroffen. So erhalten Kinder aus sozial schwachen Familien, die sich keine teure Privatschule leisten können, nur eine mittelmäßige Schulausbildung und tun sich dementsprechend schwer, einen Beruf zu finden, der ein höheres Einkommen bietet. Durch Partnerschaften mit Schulen erreicht maninoy eine Verbesserung der Bildungsinfrastruktur und der Bildungsqualität, denn für eine gute Ausbildung braucht man das richtige Werkzeug und das geeignete Umfeld. Ziel ist es, die sozioökonomische Mobilität zu erhöhen, also die Möglichkeit von Schülern aus Familien mit geringem Einkommen, einmal selbst ein höheres Einkommen zu erhalten. Entwicklungsländern sind unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass es keine breite Mittelschicht gibt, sondern dass die Gesellschaft aus einer kleinen reichen Oberschicht und einer großen armen Unterschicht besteht. Speziell im Zuge der Globalisierung und des Klimawandels verschärft sich diese soziale Ungleichheit weiter und die soziale Schere geht weiter auf. Hier setzt maninoy mit Schulpartnerschaften an. maninoy unterstützt philippinische Schulen mit Lehrmitteln wie Tische, Bänke, Tafeln und Lernmittel wie Schulbücher, Hefte, Schreib- und Schulprojektmaterial. Auch bei Reparaturarbeiten, wenn beispielsweise ein Taifun das Schuldach zerstört, hilft maninoy der philippinischen Partnerschule beim Wiederaufbau. In einem trockenen Klassenzimmer, auf kindgerechten Schulbänken, geschützt vor der tropischen Sonne, lernt es sich eben leichter und schneller. Die Schulpartnerschaft ist einfach und direkt von den philippinischen Koordinatoren vor Ort zu organisieren. Das gewährleistet die Nachhaltigkeit des Projektes, verringert den Verwaltungsaufwand und stellt sicher, dass die Schulen auch bekommen, was sie zur Verbesserung der Bildungssituation tatsächlich benötigen. Die Einheimischen wissen erfahrungsgemäß am besten, was ihnen fehlt. Die einzelnen Schulen stellen durch die Schulleitung beim maninoy-Koordinator vor Ort einen Antrag auf Unterstützung für den Erwerb von Lehr- und Lernmittel. Der Antrag wird durch den Koordinator und den Vereinsvorstand geprüft und zur Umsetzung freigegeben. Durch Fotos und Kaufbelege bestätigen die Schulen die Verwendung der finanziellen Mittel. Hier ist es maninoy wichtig, konsequent in der Sache zu sein, denn gerade im öffentlichen Sektor ist Vorteilsnahme ein Problem.   Schüler der Bais City Grundschule. Durch Schulpartnerschaften unterstützt maninoy die Bildungsinfrastruktur auf...

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Theaterwettbewerb der Patenkinder rund um das Thema „Insekten als Hühnerfutter“

Gepostet am Aug. 12, 2024

3. August 2024; Insel Negros; Philippinen Beim großen Patenkindertreffen am Strand fand dieses Jahr ein Theaterwettbewerb statt. Drei Patenkindergruppen präsentierten jeweils ihr einstudiertes Theaterstück und traten gegeneinander an. Im Rahmen der Präsentation sollten sich die Patenkinder mit folgendem Thema beschäftigen:  Wie kann die eigene Insektenzucht den Kleinbauern dabei helfen, ihre Leben zu verbessern und Geld zu sparen? Hintergrund: Steigende Futtermittelkosten führen bereits seit einigen Jahren bei philippinischen Bergbauern dazu, dass die Haltung und Produktion von Hühnern und Schweinen immer unrentabler wird. Ein paar Schweine und Hühner zu halten, stellt aber für viele Kleinbauern eine Rücklage für schlechte Zeiten dar und macht ihr Leben ein Stück weit resilienter. Maninoy möchte den Bauern eine mögliche Alternative zum Kauf von teurem importierten Futter bieten, indem sie den nährstoffreichen Dung ihrer eigenen Tiere über die Produktion von  Insektenlarven in wertvolles Futterprotein verwandeln. Seit vergangenem Jahr laufen bereits Versuche zur Insektenlarvenproduktion auf der maninoy-Projektfarm. Indem sich die Patenkinder durch ihre Theater-Präsentation mit diesem Thema befassen, wird es auch auf diese Weise in die Patenfamilien...

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