Circus de Bais – Spieltag 6, Leyte, Ormoc, J.E.S.U.S Kids Therapiezentrum und Ormoc City Plaza
Morgens fein und klein, dafür abends groß und laut Gestern ging es mit der Fähre bereits zu unserer letzten Destination, die Insel Leyte. Hier wurde das Therapiezentrum J.E.S.U.S Kids von einer äußerst beeindruckenden Frau namens Fayree gegründet. Da für ihren autistischen Sohn seinerzeit keine Therapiemöglichkeit außerhalb von Manila vorhanden war, gründete sie kurzerhand gemeinsam mit ihrer Mutter im Jahre 2005 ein Therapiezentrum für autistische Kinder. Mittlerweile gibt es 6 Therapiezentren in Tacloban, Ormoc und auf Samar. Die Kinder und Jugendlichen erhalten hier in 1,5 Stunden täglich unter anderem Ergotherapie, Sprachtherapie und Übungseinheiten zu sozialem Verhalten. Auch die Eltern werden geschult, denn die Unterstützung sowie das Verständnis ist wichtig für den Therapieerfolg. Derzeit befinden sich 20 Kinder in dem Zentrum in Ormoc, wie viele es insgesamt in den letzten 10 Jahren waren, kann man nur erahnen. Mit Zeigen, Fühlen und Sprechen trainieren die Mitarbeiter und Therapeuten mit den Kindern ihre kognitiven, sprachlichen und motorischen Fähigkeiten, um sie bestmöglich auf die Schule vorzubereiten. Und heute konnten wir mit den teils aufgeweckten und teils sehr in sich gekehrten Kindern in kleinen Gruppen einen ganzen Vormittag mit bunten Tüchern spielen, interagieren, Seifenblasen tanzen und das bunte Schwungtuch schwingen lassen. Die pure Freude des Spiels war bei den Kindern sowie auch bei den Mitarbeitern zu spüren. Am späten Nachmittag durften wir kurzerhand in Absprache mit dem Ormoc Tourism Centre eine Show auf dem City Plaza spielen, ein öffentlicher Platz direkt am Meer. Es wurde nicht schlecht gestaunt, als 3 Clowns durch die Stadt marschierten und sich mit lauter Musik bereit machten, eine Show zu spielen. Das eingeladene Waisenhaus kam ebenfalls und je mehr sich um uns scharrten, desto größer wurde auch unsere Vorfreude. Jetzt hieß es groß spielen, um all die Menschen zu erreichen. Ein beglückendes Erlebnis und ein Riesenspaß war es für Groß und Klein und es wurde gejubelt, gelacht und mitgemacht. Auch die extra abgestellte Security war Feuer und Flamme und nach vielen Fotos mit glücklichen Menschen zogen wir wieder von dannen. Ein sehr anstrengender Tag, doch mit so viel Glück und Freude gefüllt, da kann man nur zufrieden ins Bett fallen. Glückliche und erfüllte Grüße, Gittl Eine Kooperation von maninoy Patenschaft Philippinen e.V. und Clowns ohne Grenzen Deutschland e.V. Pictures by Clara...
MehrCircus de Bais – Spieltag 5, Cebu
Zu Besuch im Albert Schweitzer Familienwerk Foundation Philippines Inc. (ASFFPI) Childrens Haven – eine Oase Heute lag ein langer Reisetag vor uns. Wir nutzten Tricycles, Fähren und für die letzten Meter den Bus der Albert Schweitzer Stiftung Cebu. Die zweitgrößte Stadt der Philippinen war unser Ziel. Eine mächtige neue Brücke spannt sich neuerdings über das Meer, hin zur anderen Seite der Stadt. Am Ende der Brücke ragt ein Hausdach neben dem Lärmschutzwall auf. Es trägt die Aufschrift Childrens Haven Orphanage. Der Bus bog rechts ab und die Teerstraße wurde zu einem schmalen Weg und auch die Häuser immer kleiner. Der Geruch von verbranntem Plastik und Gegrilltem drang durch unser Fenster. Eden, eine Mitarbeiterin der ASFFPI, erklärte uns viel zu dem was wir vom Busfenster aus in der Siedlung am Fuße der Brücke zu sehen bekamen. Über verlassene Kinder, über Unterversorgung, über Schicksale, über die holprigen Wege, die die Kinder schließlich hier in das Waisenhaus geführt haben. Es wurde uns schnell klar, hier sind wir genau an die richtige Stelle. Es öffnete sich ein bunt bemaltes Tor und wir wurden aufs herzlichste begrüßt und versorgt. Ein warmer Empfang. Bei einer Führung durch die Einrichtung berichtete uns Eden von den vielen Herausforderungen, dem hohen Bedarf, den langen Wartelisten an Kindern, die Hilfe bräuchten. Die Kinderaugen berichteten auch viel. Aber mir war auch schnell klar – die Kinder hier haben Glück im Unglück, in dieser Oase angekommen zu sein. Hier geht es nicht um Luxus: „Solange es Reis gibt, sind wir zufrieden“ schilderte uns eine Hausmutter. Es geht um Grundversorgung, um Zugang zu Bildung und nicht zuletzt um Zuneigung und Fürsorge. Unicef gibt an, dass die Philippinen zu den zehn Ländern mit der höchsten Anzahl an mangelernährten Kindern gehören. Besonders betroffen sind Kinder in Großstädten. Dort leben viele Kinder auf der Straße, gehen nicht zur Schule und schlagen sich mit Bettelei, Arbeit und Kleinkriminalität durch. Auch Krankheiten sind ein Problem und die Wahrscheinlichkeit, dass sie Opfer von Gewalt werden ist hoch. Es war wirklich jeden Meter des langen Weges wert, genau hier hin zu kommen. Diesen Kindern (und auch den unglaublich engagierten Mitarbeitenden) ein Lachen zu bringen und schöne Erinnerungen zu schaffen. Auch Kinder und Eltern aus der Nachbarschaft waren eingeladen und die Oase füllte sich mit Freude und Heiterkeit. Wir sprechen im Team noch viel über das Gehörte und Gesehene. Und Euch berichte ich davon. Liebe Grüße, Mia Eine Kooperation mit Clowns ohne Grenzen Deutschland e.V. Pictures by Clara...
MehrCircus de Bais – Spieltag 4, Dumaguete
Kleine Kinder – große Freude Von 240 großen staunenden Augen philippinischer Vorschulkinder wurden wir heute Morgen in der Mehrzweckhalle im Hauptsitz der Little Children of the Philippines Foundation (LCP) empfangen. Auch wenn das Projekt Circus de Bais hier schon zu Besuch war, erlebten die jungen Zuschauer*innen heute das erste Mal den Besuch deutscher Künstler*innen in bunten Kostümen, roter Nase und viel Spielfreude im Gepäck. Die Kinder stammen aus den einkommensschwächsten Familien der Stadt, die von LCP so unterstützt werden, dass den jungen Familienmitgliedern eine elementare Schulbildung ermöglicht werden kann. Trotz allem Respekt, dem/den Fremden gegenüber wurden die Clowns lächelnd, lachend, quietschend durch die Show begleitet und schlussendlich mit einem gemeinsamen Tänzchen die Freundschaft besiegelt. Wir folgten dem Schall der Musik in angrenzende Unterrichtsräume zu sieben Kindern mit Behinderungen, für die die Herausforderung zu groß gewesen wäre, an der lautstarken Show teilzunehmen. Deshalb tauschten wir Boombox gegen Ukulele, spielten, tanzten und fingen Seifenblasen in gemütlicher Atmosphäre im gewohnten Umfeld der Kinder. Begleitet wurden wir vor Ort von Heidi, die in einer Wohnunterkunft bei LCP aufgewachsen ist, das Zirkusprojekt schon 2018 erleben durfte und nun nach einem Bachelor-Abschluss im Gesundheitswesen als Mitarbeiterin der NGO tätig ist. Nun teilen schon mehrere Generationen hier eine fröhliche Erinnerung an die Gäste in geringelten Shirts. Nach einer Verschnauf- und Abkühlpause wurden wir zu einer der Unterkünfte für Kinder, die aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, an den Stadtrand von Dumaguete gefahren. In einer weitläufigen Anlage mit verschiedenen Häusern – seit kurzem für Jungen und Mädchen auf einem Gelände – kamen etwa 50 Kinder und Jugendliche von 5-23 Jahren von der Schule nach Hause und duften hier und da den drei Clowns Don Kalo (Herr mit Hut), Chismosa (die Tratschtante) und Marietes (die Neugierige) beim Gelingen ihrer Kunststücke unterstützen – und mussten darauf achten, dabei vor Lachen nicht vom Stuhl zu fallen. Voller Dankbarkeit begleiteten uns einige der Kinder mit dem LCP-Schulbus zu unserer Unterkunft – unter anderem auch, um mit uns noch ein paar Worte zu wechseln und so ihre englische Konversation zu üben. Liebe Grüße und den Kindern und Jugendlichen alles Gute! Michi Ein Projekt in Kooperation mit www.clownsohnegrenzen.org Fotos von Clara...
MehrCircus de Bais – Spieltag 3, Mother Rita Homes, Bais City
Philippinen 2025, Spieltag 3, Mother Rita Homes, Bais City Spielfreude, Neugier und Gelächter erfüllte die Halle in den Mother Rita Homes. Gemeinsames spielen stand heute im Vordergrund und so wurde mit vollem Eifer jongliert, Pois geschwungen, Diabolos in die Luft geworfen und Teller gedreht. Es wuselte ordentlich unter dem Wellblechdach und jedes Scheitern sowie jeder Erfolg wurde gemeinsam gefeiert und bejubelt. Alt und Jung kam zusammen, laute Musik schallte aus der herangetragenen Box und eine ehrliche Freude war zu spüren. Die Geburtsstätte von maninoy durften wir heute besuchen. Ein sozialer Wohnungsbau am Rande von Bais City. Hier wurde die Idee des Projekts am Küchentisch geboren. Für den heutigen Tag wurden mit Hilfe der Kooperationspartner vor Ort, viele unterstützte Mütter und Kinder auch aus den Bergdörfern, sofern es die Straßenverhältnisse zuließen – es regnete viel in den letzten Tagen und die Straßen sind matschig und manchmal unwegsam – abgeholt, um die Zirkusspiele und auch die Show miterleben zu können. Es gab ein großes Wiedersehen mit Michi, denn die mittlerweile Erwachsenen erkannten ihn wieder, da er vor knapp 14 Jahren mit ihnen bereits als Kinder gespielt hat. Die ClownShow wurde mit großer Spannung und noch größeren leuchtenden Augen verfolgt, erlebt und aufgesogen. Einige Bewohner der Mother Rita Homes gesellten sich während unseres Besuchs dazu und genossen die Clowns aus Deutschland, die kurioserweise um die halbe Welt fliegen, um mit Ihnen zu spielen. Wir wurden als „Kuriosität“ empfangen und verließen den Ort als Freunde und neue Familienmitglieder. Schallend laut lachende Mütter und Kinder durften wir heute erleben, Momente der Leichtigkeit und der reinen Lebensfreude. Herzlichste Grüße, Gittl Eine Kooperation mit www.clownsohnegrenzen.org Pictures by Clara...
MehrCircus de Bais – Spieltag 2, Dawis und Bais City
„Mabuhay!“ rufen die Clowns in die wartende Zuschauermenge und es schallt laut zurück aus 350 lachenden Gesichtern. Die drei Clowns, die gerade von der Ladefläche eines Kleintransporters geklettert sind und nun vor den Kindern der örtlichen Elementary School ihre Show beginnen. Die Freude der Kinder ist noch größer, als es nach der Show heißt: „Ok – Do you want to do some circus?“. Wir öffnen unseren roten Workshop Koffer und es beginnt ein wunderbares gemeinsames Spiel. Neugierig probieren die Kinder aus. Eine bunte Halle voller fliegender Bälle, Tücher, Devilsticks, Pois, Drehtellern und Diabolos, elegant schwirrenden Bändern, tanzenden Tüchern und freudig hopsenden Kindern. Genau so haben wir uns das vorgestellt. Als auch noch Zaubertricks und Riesenseifenblasen auf dem Plan von „Circus de Bais“ stehen – wird gestaunt, gezaubert und voller Freude den Seifenblasen nachgehüpft. „Come back“ singen die Kinder. Das Lied kennt Michi schon von dem letzten Zirkusprojekt von maninoy im Jahr 2018. Wie passend, dass von der benachbarten Highschool Zaungäste lachen und winken. Die Schüler*innen beobachten das Spiel der jüngeren Kinder. Sie können sich noch an das Projekt 2018 erinnern. Damals waren sie die Zirkuskinder. Sie kommen in der Pause rüber spaziert, um auch ein bisschen Zirkusluft zu schnuppern. Die zweite Show des Tages findet in Bais City statt. Dem Ort, an dem vor 25 Jahren die Idee des Vereins und (des Zirkusprojektes) auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Es ist sehr schön zu sehen, dass das Projekt so sehr gewachsen ist und nun wir Clowns mit ins Boot geholt worden sind. Denn die Menge der Kinder ist durch Workshops nicht mehr zu bespielen. So entstand die Idee gemeinsam zu reisen, um so noch viel mehr Kinder zu erreichen. Wie wunderbar, dass es so gut funktioniert. Liebe Grüße Mia Eine Kooperation mit Clowns ohne Grenzen Deutschland e.V....
Mehr

