Circus de Bais 2016 – Projekttag 7
Circus de Bais 2016 – Projekttag 7 Double-Feature mit 200 Kinder und Jugendlichen in Ormoc und Balagtas Die Montessorischule „Ormoc Holy Trinity Montessori Academy, Inc.“ liegt direkt neben unserer Unterkunft in Ormoc, so dass wir gleich nach unserer Ankunft vorgestern auf diese Schule mit dem Wahlspruch „Where Learning is a Happy Experience!“ aufmerksam wurden. Wie schon kurz berichtet, wurden wir auf unsere Anfrage hin, ob wir mit dem Circus de Bais vorbeikommen dürfen, von der Schulleitung Maria Lourdes D. Alinabon herzlichst empfangen und zum „Funday“ – dem Tag nach den Examen – eingeladen. Den Titel haben wir heute Morgen alle gemeinsam beim Wort genommen. 50 Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 15 Jahren sowie ein Teil des Lehrerkollegiums haben sich schnell in die Rolle der Artisten eingefunden und die kleine Schule in eine bunte Zirkusarena verwandelt. In jeder Ecke und vor allem mittendrin wurde unablässig trainiert, gelacht, gejubelt, getanzt und auch mal vor Freude geschrien. So manches knatternde Tricycle, das unten vorbeifuhr, muss neidisch darauf gewesen sein, welche weitreichende Geräuschkulisse ein Bündl begeisterter Kinder erzeugen kann. Es war wieder mal faszinierend, wie einfach so eine kleine Schulaula und ein paar Klassenzimmer umdefiniert und bespielt werden können, wenn man den kleinen und großen Welterforschern die Möglichkeit gibt, Neues zu entdecken und kennenzulernen. Nach etwa einer Stunde Training war es Zeit für die große Aufführung, zu der sogar einige Eltern kamen und sich unter die Zuschauer mischten. Etwa 30 Minuten lang wurde jongliert, Pyramiden gebaut, gespielt, gezaubert, geklatscht, gestaunt, gelacht und gejauchzt. Kein Wunder – wenn sogar ein unverwüstbarer Knoten, geknotet vom starken Michi, von einer der kleinsten Artisten mühelos von einem Stahlring gelöst werden kann. Nach dem Ende der Vorstellung wurden wir mit „Thank you’s“ überhäuft und durften noch für zahlreiche Selfies posieren, die mittlerweile schon ihre Runden bei facebook und Co. drehen. Sehr süß war auch zu hören, dass einem Mädchen fast die Tränen kamen, als sie gehört hat, dass wir in zwei Jahren wiederkommen und sie leider noch dieses Jahr in eine andere Stadt ziehen muss. Da möchte man gerne seinen Tourplan spontan noch ein wenig erweitern… Was wir im Laufe des Tages erst festgestellt haben, war, dass wir hier in einer inklusiven Schule gelandet sind, von denen geschätzte 20 Kinder eine geistige Behinderung hatten – was aber keinen davon daran gehindert hat, als großer Artist in der Manege zu stehen. Nach diesem wundervollen Vormittag hatten wir noch lange nicht genug vom Zirkus mit jungen Filipinos, die bei unseren Angeboten ins Dauergrinsen verfallen. Also haben wir uns nach einer kurzen Mittagspause in den Bus gesetzt und uns auf den Weg nach Balagtas gemacht, wo wir schon 2012 mit dem „Circus de Bais“ unterwegs waren. Nach einer etwa 40-minütigen Fahrt auf’s Land durch Reis- und Zuckerrohrfelder, sind wir in dem kleinen Dorf angekommen, das wie fast überall auf Leyte im Jahr 2013 vom Taifun schwer getroffen wurde. Mit Hilfe von etwa 40.000€ privaten Spendengeldern konnte damals maninoy e.V. der Schule sowie allen geschädigten Familien unter die Arme greifen und dafür sorgen, im ersten Schritt wieder etwas zu Essen zu bekommen und später wieder ein Dach über dem Kopf aufzubauen. Der erste Weg führte uns zu Tonja, einer der philippinischen Projektkoordinatorinnen für die Ausbildungspatenschaften von maninoy e.V., die uns sichtlich überrascht, aber freudig zur zweiten Ortsvorstehern brachte, die uns den örtlichen Basketballplatz überlassen hat, um unser Programm anzubieten. Begrüßt wurden wir schon auf den ersten Schritten mit „Welcome back Circus de Bais!“. Unser Koffer war gerade erst auf dem Platz geöffnet worden, als sich schon 10-15 Kinder vorsichtig annäherten. Auf die ersten Spielangebote haben sie sehr schüchtern reagiert...
MehrCircus de Bais – Projekttag 6 – 21.01.2016
Circus de Bais – Projekttag 6 – 21.01.2016 Der neue Tag in Ormoc City hat ruhig angefangen. Nach einen kurzen Besprechung war geklärt, wer welche Aufgaben im Hayag Receiving and Child Caring Home Ormoc City übernehmen wird. Dieses Waisenhaus, das uns von philippinischen Freunden von Marie empfohlen wurde, arbeitet eigenständig und wird zum größten Teil durch Spenden von den Bewohnern Ormocs finanziert, die mit persönlichem Einsatz von der Leitung der Einrichtung, Schwester Wary Louis P. Mandras, eingesammelt werden. Zurzeit leben in dieser Einrichtung 16 Kinder im Altern von 1 bis 8 Jahren, die ihre Eltern verloren oder aus verschiedenen Gründen dort ein besseres und sichereres Zuhause gefunden haben. Michi war heute schon sehr früh vor Ort und hat Informationen zu maninoy e.V. sowie Ausweiskopien von allen Projektmitarbeitern vorbeigebracht. Schwester. Wary Louis P. Mandras hat die Unterlagen vom Verein gewünscht, um mehr über den Verein zu erfahren. Mittags nur noch schnell um die Ecke etwas essen und schon saßen wir alle sechs mit der kompletten Ausstattung auf dem Weg zu dem Waisenhaus im Tricycle. Am Waisenhaus erwarteten uns alle 16 Kinder ganz gespannt. Bernd erwartete eine schwierige Aufgabe: Er sollte schöne Fotos machen, auf denen die Kinder aus Datenschutzgründen nicht zu erkennen sind. Schnell wurde alles im Garten vor dem Waisenhaus ausgepackt und die ersten Kinder stehen mit fragenden Gesichtern vor der Eingangstüre. Zusammen mit Bernd verbanden wir die Akrobatikmatten, auf denen später die kleinen und großen Kinder Purzelbäume rollten. Jana bereite für mich eine Seifenblasenmischung. Steffi hat einen Tisch bekommen auf dem die ganzen Bastelsachen verteilt wurden. Schon kommen die ersten Kleinkinder, sehr unsicher und mit großen Augen. Drei Kinder stehen mit mir vor einem Tisch mit der Seifenblasenmischung und ich zeige ihnen wie sie Seifenblasen machen können. Die Kinder schnappen sich gleich die selbst gemachten Drahtschlaufen und machen mir die Bewegung nach. Marie und Michi zeigen den größeren Kindern wie sie mit Plastiktellern auf einem Holzstock und dann auf den eigenen Fingern jonglieren können. Die Unsicherheit ist schnell verflogen und so waren bald alle Kinder am Zeichnen, Tollen und Jonglieren. Schwester Louis ist auch dazu gekommen und hat sich mit vielen Kindern zu uns gesetzt. Die Zeit ging sehr schnell vorbei, es wurde sehr schnell dunkel und die Kinder mussten schlafen gehen. Schwester Louis hat uns zum Abschied mit einem kleinen Kind im Arm winkend verabschiedet....
MehrCircus de Bais – Projekttag 5 – 18.01.2016
Circus de Bais – Projekttag 5 – 18.01.2016 Nach einem stärkenden Frühstück und anschließender Frühbesprechung wurden die Aufgaben des Tages verteilt, Robin machte noch Besorgungen (Pinsel, Wasser). Jana, Marie und Michi kümmerten sich um den gestrigen Blogs. Bernd und ich konnten etwas genauer den Markt von Bais City erkunden. Nachmittags fanden wir wieder zusammen und fuhren in die Mother Rita Homes, um dort unseren dritten Projekttag in der der Multi-Purpose-Hall zu starten. Als wir dort ankamen, wurden wir bereits von zahlreichen bekannten Gesichtern erwartet. Sofort halfen uns die Kinder beim Aufbauen. Währenddessen kamen immer mehr Kids aus der Grundschule um die Ecke zu uns. Und schon ging es los: Michi und Bernd zeigten den Kindern wie man aus einem Luftballon Hunde verschiedenster Rassen oder einen bunten Kopfschmuck zaubert. Es war schön anzusehen, dass auch die Jugendlichen für die kleinen Kinder Luftballontierchen formten und sie ihnen zum Spielen schenkten. Robin und ich wechselten uns beim aufpumpen der Ballons ab und konnten nur mit viel Mühe dem Andrang nachkommen. Zur gleichen Zeit, am anderen Ende der Halle, schminkten Marie und Jana im Akkord. Am Ende sollten es um die 50 Kinder sein, deren Gesichter kreativ bemalt worden sind – zahlreiche Feen, Tiger, Spidermans, Piraten, Löwen und Schmetterlinge schwirrten nun umher. Als alle Kinder mit Luftballontieren versorgt waren, boten wir einen Workshop für freies Jonglieren an, dabei durfte sich jeder, der Lust hatte, an sämtlichen Circus-Jonglage-Angeboten probieren (Devil Sticks, Bälle, Pois und Tücher). Es war spannend zu beobachten wie die Kinder sich täglich verbesserten und selbstbewusster wurden, sei es, dass sie mutiger im Ausprobieren wurden, aber auch das sie nicht mehr so schüchtern uns gegenüber waren. Einige versuchten sich eigenständig an Akrobatiknummern. Und ein Jugendlicher ließ sich von Michi noch ein paar Kartentricks zeigen, um sie dann den Kleinen vorzuführen. Ich hatte Mega-Spaß als 25 Kinder zusammen mit mir tanzten. Sie waren hoch konzentriert und motiviert! Es war ein unglaubliches Erlebnis, den rund 120 Kindern mit unseren Spielangeboten ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern! Sehr gefreut hat uns auch, dass wir nach diesem langen Tag von Bebe, einer der maninoy Patenkoordinatoren vor Ort, und ihrer Familie noch zum Essen eingeladen wurden....
MehrCircus de Bais – Projekttag 4 – 17.01.2016
Circus de Bais – Projekttag 4 – 17.01.2016 Nach der morgendlichen Besprechung war heute ein wenig Zeit, um die nähere Umgebung zu erkunden. Besonders viel gab es in der großen Markthalle zu sehen. Reihenweise Fleisch, Fisch und andere Meerestiere soweit das Auge reicht. Von lebend-frisch bis getrocknet war alles dabei. Säckeweise verschiedene Reissorten (wobei glaube ich auch das Tierkraftfutter dabei stand?). Beim Obst konnten wir einiges erkennen. Allerdings gab es, wie auch bei Gemüse, Kräutern und den vielen kleinen Ständchen dazwischen, unzähliges, was ich noch nie gesehen habe. Mangels Sprachkenntnissen auf beiden Seiten konnten wir nur durch probieren herausfinden in welche Geschmacksrichtung es jeweils geht. Nach schwersten Entscheidungen bei der Fotoauswahl für die Blogeinträge und dem Onlinestellen der Texte, ging es zur zweiten Runde in die Mother Rita Homes. Als wir ankamen standen die ersten Kinder schon bereit. Sobald die ersten Materialien ausgepackt waren, fingen die Kinder schon selbständig an, die Stationen wie am Vortag aufzubauen. Einige vergnügten sich gleich wieder mit den Seifenblasen, während ein paar andere hingebungsvoll die Akrobatikmatten zurechtpuzzelten.Das nahm etwas Zeit in Anspruch, da jeder von ihnen eine andere Vorstellung hatte, wie das Ganze am Ende aus zu sehen hat. Bis der Vorhang und das Zirkusbanner hingen waren bereits über 30 Kinder da, die sofort an den Bastelstationen loslegten. Einige Mütter halfen beim Übersetzen verschiedener Körperteile, so dass wir unser Anfangsspiel auf der ortsüblichen Sprache Cebuano spielen konnten. Anschließend verausgabten sich vor allem die Älteren beim Seilspringen. Nach einer kleinen Trainingsphase, in der die Kinder jonglieren, zaubern, akrobatieren, Clown sein und Masken basteln konnten, entschieden sie sich für eine Disziplin und zeigten am Ende des Tages nach einem kleinen Snack eine hervorragende Vorstellung, die auch auf der Straße vorbeilaufende Leute anlockte. Es gab wie immer viel Gelächter und beeindruckende Kunststücke, große Augen und laute Aaahhs und Oooohhs… Das Schönste heute war zum einen, dass Vince, der bei unserem letzten Besuch noch als einer der Jüngeren mitgemacht hat, diesmal neben tatkräftiger, handwerklicher Unterstützung auch sensationell den ganzen Tag für die Kleineren gedolmetscht hat. Und zum anderen haben sich einige Kinder, die gestern nur von hinter dem Zaun hereingelurt haben, sich getraut, mitzumachen. Ich bin sehr gespannt wie es dort morgen weitergeht…...
MehrCircus de Bais – Projekttag 3 – 16.01.2016
Circus de Bais – Projekttag 3 – 16.01.2016 Gestärkt mit Bananacake und Instant-Kaffee geht es am Vormittag zum Plaza de Bais, auf dem die erste große Zirkusvorführung 2011 vor ca. 800 Zuschauern stattfand. Dort findet im Schatten der etwa 12 Meter hohen Weihnachts-Ananas, welche sich abends in den Farben rot, grün und gelb dreht, unsere Team-Vorbesprechung bezüglich des Tagesablaufs statt. Anschließend geht es zum Supermarkt, um Materialien wie Papier, Tesa, Matten und Strohhalme für die Kreativangebote zu kaufen. Danach geht es für drei Mitglieder unseres Teams zum Geschenkekauf für deren Patenkinder Romnick, Frances und Yellian Mae. Eine große Reisschüssel wird mit Spielsachen Spielsachen gefüllt – aber auch Lebensmittel wie Reis, Öl, Essig, Gewürze und Kakao für die Familie sind darin versteckt. Die Übergabe für die beiden Bergkinder Romnick und Yellian Mae findet dann morgen statt, wenn Marcing (einer der Projektkoordinatioren auf der Projektfarm in den Bergen) einen Kurzbesuch aus in Bais abstattet, Frances erhält sein Geschenk bereits in Bais. Mittags geht es dann nach zu den Mother Rita Homes zur Multi-Purposehall, dort angekommen, müssen wir leider feststellen, dass diese ziemlich vermüllt und verschmutzt ist. Das heißt für uns erst einmal den Besen zu schwingen, bevor wir mit dem Aufbau beginnen, wobei natürlich unser Zirkusvorhang und das Banner nicht fehlen dürfen. Stühle und Tische holen wir von Bebes Haus, das glücklicherweise nur etwa 150 Meter entfernt liegt. Geplant sind heute vier Stationen. Bei der ersten werden Jonglierbälle mit Sand und Luftballons gebastelt, was für Marie und Bernd bedeutet, zuerst in glühender Hitze Sand zu sieben. Bereits die ersten neugierigen Kinder sind vor Ort, wenn gleichzeitig die anderen Stationen mit Masken (Steffi), Fingerhutpuppen und Gummibandzauberei (Michi) und Riesenseifenblasen und Strohhalmtröten (Jana) aufgebaut werden. Außerdem werden wir auch stets von einer Kuh am Haupteingang und zwei Ziegen mit Babys beobachtet. Für Fotos ist heute Robin am Start. Um 14 Uhr ist Beginn des offenen Programms mit ca. 30 Kindern und 4-5 Mamas. Die Kids stürmen begeistert zu den einzelnen Plätzen und legen richtig los mit basteln und malen. Die Zeit vergeht wie im Flug und bald sieht man die ersten Mädchen und Jungen freudig mit Masken herumtollen oder die ersten Jonglierversuche zu tätigen. Überall strahlende Gesichter, Seifenblasen schweben über der Kuh und den Ziegen – ein großartiger Nachmittag! Da der Snack für die Kids sich etwas verzögert, beginnt Jana nun mit weiteren neu hinzugekommenen Kindern Akrobatik einzustudieren, und sogar die Mamis machen mit und haben mächtig Spaß dabei. Über die Zeit bis zum Snack sind nun etwa 80 Kinder in der Multi-Hall anwesend, und beim abschließenden Essen mit Getränk und Gebäck sind noch ca. 50 Kids vor Ort. Auch die Vorsitzende des Wohnbauprojekts, Mrs. Ragay Grosslyn, deren drei Kinder, die selbst bei uns mitmachen, ist voll des Lobes für unseren Zirkus. Projektleiter Michi erklärt abschließend, das morgen das bereits gelernte noch geprobt wird und als Abschluss eine kleine Präsentation stattfinden wird, wobei natürlich die Kinder die Hauptakteure sein werden. Bebe übersetzt das Ganze in Cebuano, da die kleinen Kinder noch kein Englisch sprechen. Abends, nachdem alles verstaut ist, geht die Reise zurück in die Velez Pensionne mit einem Elektro-Trycyle, wobei Robin lustigerweise den Fahrer spielen muss, da sonst der Platz im Gefährt zu eng wird. Mit Spannung erwarten wir nun den Sonntag und die nächste Aufführung der Kinder aus den Mother Rita Homes…...
Mehr

